Das Ende von «Visions Sud Est» – ein grosser Verlust für das internationale Filmschaffen

Nach fast 20 Jahren und rund 200 unterstützten Filmprojekten endet mit Visions Sud Est ein einzigartiges Förderprogramm für Filmschaffende aus dem globalen Süden. Ermöglicht durch die Zusammenarbeit von trigon-film, den Solothurner Filmtagen, Locarno, Visions du Réel und den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur, war der Fonds eine wichtige Brücke des internationalen Filmschaffens.
Doch nun wurde die Finanzierung durch die DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Teil des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten EDA) ersatzlos gestrichen. Ein Entscheid, der nicht nur das Schweizer Kino betrifft, sondern weltweit Spuren hinterlassen wird.
Meret Ruggle von trigon-film bringt es auf den Punkt:
«Visions Sud Est konnte sehr oft fragilen Projekten eine Chance geben, die nach dieser Initialunterstützung die renommiertesten Festivals der Welt eroberten.»
Jüngstes Beispiel ist der indische Film «All We Imagine As Light», der in Cannes den Grand Prix gewann und 2024 auf vielen Bestenlisten von Filmkritiker:innen rangierte. Der Film läuft derzeit noch in den Deutschschweizer Kinos.
Auch bei REDSPACE haben wir immer wieder mit Filmen gearbeitet, die durch Visions Sud Est ermöglicht wurden, und sie fürs Kino, Streaming oder auf DVD aufbereitet.
Mit dem Ende des Fonds fehlt eine wichtige Plattform für Stimmen und Geschichten, die sonst kaum eine Chance hätten, uns zu erreichen.